1963

Am 24. August 1963 ist es soweit: Schalke legt einen Traumstart ins neue Zeitalter namens Bundesliga hin. Der FC Schalke empfängt den VfB Stuttgart. Ganz neues Flair in der Glückauf-Kampfbahn. Zum ersten Mal kämpft Schalke um Meisterschaftspunkte gegen einen Verein, der nicht aus der näheren Umgebung stammt. Beide Mannschaften beginnen nach dem Anpfiff um 17 Uhr hektisch. Doch der S04 kommt schneller in Tritt und in der 37. Spielminute erzielt Willi Koslowski den historischen Führungstreffer. Nur fünf Minuten später erhöht Waldi Gerhardt auf 2:0 für Königsblau.

Die Einführung der Fußball-Bundesliga beschließt der DFB-Bundestag im Juli 1962. Doch wer ist von Anfang an gesetzt? 46 der 47 Bundesliga-Vereine bewerben sich um Lizenzen. Im Oktober legt der DFB fest, wie viele Clubs die Regionalverbände ins Rennen schicken dürfen: je fünf aus dem Westen und Süden, drei aus dem Norden, zwei aus Südwesten, ein Vertreter aus Berlin. Und jeweils nur ein Vertreter einer Stadt – so wird der FC Bayern München durch das Raster fallen, der TSV 1860 München macht hingegen das Rennen. Es beginnt ein Hauen und Stechen, bei dem in letzter Instanz sogar ordentliche Gerichte angerufen werden. Doch alle Klagen scheitern.

Der FC Schalke 04 darf sich von Beginn an berechtigte Hoffnungen über die Teilnahme an der Bundesliga machen. Die wirtschaftlichen und sportlichen Voraussetzungen stimmen auf Schalke. Es zählen: das Oberliga-Abschneiden seit 1951, wobei das Punktesystem vorsieht, von 1951-1955 für das Abschneiden die einfach Punktzahl zu vergeben, von 1955-1959 die doppelte Punktzahl und von 1959-1962 die dreifache Zahl an Punkten. Zusatzpunkte erhalten die Vereine für das Erreichen von Meisterschaftsendrunden und Pokalfinals. Das Schalker Stadion mit mindestens 35.000 Plätzen und eine Wirtschaftskraft, die eine Mindesteinnahme von 70.000 D-Mark jährlich vorsieht, entsprechen außerdem den Vorgaben. Kein Wunder also, dass der S04 zu den ersten Lizenzinhabern zählt, die der DFB-Liga-Ausschuss im Januar 1963 veröffentlicht. Insgesamt sind es neun Vereine, die zu diesem Zeitpunkt den Zuschlag erhalten. Insgesamt 16 Startplätze wird es zu Beginn geben. Die übrigen Vereine können erst nach dem Ende der Oberliga-Saison hinzugerechnet werden.